Eine ausgewogene Ernährung ist für alle wichtig
Wenn Du Dich ausgewogen ernährst, wird Dein Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt und Deine Gesundheit positiv beeinflusst.1 Für Betroffene mit Beta-Thalassämie gibt es zusätzlich noch einige Dinge, die beachtet werden sollten, wobei grundsätzlich gilt: Babys, Kinder, Heranwachsende sowie Erwachsene haben im jeweiligen Lebensabschnitt alle unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich ihrer Ernährung – es gibt also nicht „die“ eine richtige Ernährung.
Speziell auf Deine Ernährung zugeschnittene Ratschläge erhältst Du von Deinem Behandlungsteam oder im Rahmen einer Ernährungsberatung. Es gibt jedoch auch einige allgemeine Dinge, die Du bei Deiner Ernährung berücksichtigen kannst. Eine gesunde Ernährung ist in jedem Fall super. Bedenke aber, dass Deine Behandlung und Deine Medikamente auf Dich und Deinen Zustand vor der Umstellung Deiner Essgewohnheiten eingestellt sind und dann möglicherweise angepasst werden müssen. Das spricht Dein Behandlungsteam gerne mit Dir durch.
Genieße Dein Essen
Gesund und lecker zu essen ist weder aufwendig noch kompliziert. Beim Essen geht es um mehr als nur um Gesundheit – es geht um Genuss, Spaß und Zeit mit Deinen Liebsten – ganz gleich, ob Familie oder Freunde.2 Es gibt viele verschiedene Nahrungsmittel, die Dir wichtige Nährstoffe liefern. Probiere ruhig verschiedene Lebensmittel und finde heraus, was Dir schmeckt!
Nährstoffe, die Dein Körper braucht
Im Folgenden erhältst Du Tipps, was Du bevorzugt essen kannst und was Du mit Beta-Thalassämie lieber nur mit Bedacht zu Dir nehmen solltest. Generell gilt: Die Ernährung hat nur einen geringen Einfluss auf die Beta-Thalassämie. Daher ist es oft vernünftiger, bei der Ernährung – und dies gilt für jeden anderen Menschen auch – darauf zu achten, sich ausgewogen zu ernähren. Den speziellen Anforderungen der Beta-Thalassämie kann man mit Nährstofftabletten, also Nahrungsergänzungsmitteln, begegnen.
Eisen: Bei Beta-Thalassämie sammelt sich durch die Erkrankung oder durch Bluttransfusionen vermehrt Eisen im Körper an.3 Die dem Körper regelmäßig zugeführte Eisenmenge aus Transfusionen ist bei Beta-Thalassämie-major-Betroffenen so groß, dass die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung nur einen sehr kleinen Teil im Verhältnis dazu ausmacht. Daher richten sich die Vorschläge der eisenarmen Ernährung eher an Betroffene mit Beta-Thalassämie intermedia, die je nach Ausprägung ihrer Erkrankung weniger bis kaum Transfusionen benötigen, aber deren Eisenaufnahme aus der Nahrung durch die Erkrankung erhöht ist3. Sprich am besten mit Deinem Behandlungsteam, wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du Dich eisenarm ernähren solltest. Zu den eisenhaltigen Nahrungsmitteln gehören rotes Fleisch, Fisch, dunkelgrünes Gemüse, Bohnen, Nüsse und Haferflocken.4 Bei Eisen aus der Ernährung geht es um das richtige Gleichgewicht. Dein Behandlungsteam kann Dir Ratschläge dazu geben, die persönlich auf Dich zugeschnitten sind.
Kalzium: Betroffene mit Beta-Thalassämie können Kalzium und Vitamin D in Form von Tabletten verschrieben bekommen5, da sie wichtig für die Gesundheit von Knochen und Muskeln sind. So kann einer Osteoporose vorgebeugt werden, deren Entwicklung durch die Beta-Thalassämie begünstigt wird. Bei Osteoporose verringert sich die Knochenmasse und Deine Knochen können instabil werden und leichter brechen. Daher ist eine gute Versorgung mit Kalzium so wichtig. Kalzium kann auch über die Nahrung aufgenommen werden, z. B. über Milch und Käse (auch durch laktosefreie Varianten!).6 Für Veganer und Veganerinnen oder bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es hier pflanzliche Alternativen, die mit Kalzium angereichert sind.6
Andere wichtige Nährstoffe: Es kann sein, dass Dir Dein Arzt oder Deine Ärztin sogenannte Supplemente oder Nahrungsergänzungsmittel verschreibt. Das sind Nährstoffe, von denen Dein Körper immer eine bestimmte Menge vorrätig haben sollte. Normalerweise nimmst Du diese Nährstoffe in ausreichender Menge über die Ernährung zu Dir. Es kann jedoch eine Nebenwirkung Deiner Medikamente sein, dass diese Nährstoffe zum Teil verloren gehen. Neben Kalzium und Vitamin D können das Zink, Vitamin E, Vitamin C, L-Carnitin und Folsäure sein.5
Sowohl Alkohol als auch Rauchen können Dein Risiko für Komplikationen wie Osteoporose erhöhen und Probleme durch einen Eisenüberschuss im Körper verstärken. Alkohol in Kombination mit dem für Beta-Thalassämie üblichen Eisenüberschuss im Körper kann sich sehr schädlich auf die Leber auswirken.3 Daher solltest Du auf Alkohol so weit wie möglich verzichten.
Ernährungsberatung bei
Beta-Thalassämie
Manchmal kostet die richtige Ernährung ein bisschen Zeit. Wenn Du häufig in Eile bist, kaufst oder konsumierst Du vielleicht Lebensmittel, die sich schnell zubereiten lassen, aber nicht sehr gesund sind. Aber auch hier gilt: Wenn Du es nicht übertreibst, dann ist auch mal Fast Food völlig okay – wie bei allen anderen Menschen auch. Die Mischung macht‘s. Die richtige Ernährung kann, bei Betroffenen wie bei Gesunden, einen großen Einfluss auf die Gesundheit haben.
Mach einfach zusammen mit Deinem Behandlungsteam einen Ernährungsplan, der auf Deine Vorlieben Rücksicht nimmt, und lass Dich, wenn möglich, von Experten beraten: Von einem Ernährungsberater kannst Du individuelle Empfehlungen erhalten. Es nützt nichts, wenn Du Dir selbst einen Ernährungsplan zusammenbaust, der über das Ziel hinausschießt. Falls Du von Deinem Arzt oder Deiner Ärztin eine Ernährungsberatung verschrieben bekommst, kannst Du Ernährungsberater und Ernährungsberaterinnen fragen – sie kennen sich aus und wissen, was gut zu Dir passt.
Aisha, Betroffene mit Beta-Thalassämie major, aus dem Vereinigten Königreich
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